Wie würde Bert Brecht heute sagen? „Der Alltag wäre ja ein Paradies, doch die Verhältnisse, gestatten sie's?“
Unser Alltag tut unserem Blutdruck nicht gut: Wie richtet man einen DVD-Recorder ein – und nicht zugrunde?
Von wem redet der freundliche Anlageberater, wenn er meint, eine Anlage wäre lukrativ?
Wie viele Streifen muss man nach Höllriegelskreuth stempeln, wenn man eine Monatskarte der Zonen 1 und 2 hat?
Seit unserem letzten Programm war unser ach so modernes Leben weiter tätig. Es bastelt immer und überall an neuen Fallstricken.
Unser Hindernislauf wird uns in diesem Programm zu gymnasiumsreifen Kindern führen, zur immer wieder amüsanten Telekom,
zum griechischen Patienten, Wodu und Zufall, Geldsüchtigen, der Sommerzeit, dem Denken an sich, dem „Ü“ und einigem mehr.
Auch die sich immer weiter öffnende „soziale Schere“ (ist es unten inzwischen nicht eher eine Zange?) möchten wir nicht ignorieren.
Denn nach der Finanzkrise hätten gerecht denkende Menschen erwartet, dass die Hauptlasten diejenigen übernehmen müssen,
deren Geldgier sie ausgelöst hat. Inzwischen wissen wir, dass das naiv war. So haben alle etwas verloren. Manche Geld, alle Vertrauen.
Wie viel Grund hätte Bert Brecht heute, sie zu beklagen, die „Verhältnisse“? Trotzdem: „Wenn morgen die Welt untergeht,
dann werden wir heute noch ein Apfelbäumchen ...?“. Nein. Wir ziehen mit dem Eimer los, um zu gießen.
Nicht das Apfelbäumchen. Die Absurditäten, Widrigkeiten und Ungerechtigkeiten gilt es zu übergießen.
Mit dem, was wir für sie bereithalten. Mit Hohn und Spott.
Die 2003 gegründete Kabarettgruppe „Die Phrasenprüfer“ präsentiert nach „Aus der Bahn“, „Bald ist gestern“,
„Schlechtes Klima – Bombenstimmung“
nun ihr viertes Programm. Die „Prüfer“ und „Prüferinnen“ arbeiten in unterschiedlichen Berufen.
Gemeinsam ist ihnen die Freude am Spott und die Liebe zum Widersinn.
Alle Texte: Walter Grassl,
außer „Obentritt“: Kordula Hirdina
Lesen Sie, was unsere Zuschauer zu „Denken macht kompliziert“ gesagt haben.
Wenn Sie wissen wollen „wie war's?“, dann erfahren Sie mehr dazu in der Nachlese 2011.